Das Schweizerische Friedensabkommen als Modell für Deutschland?
Herausgeber: Manfred Hettlage, Robert Hettlage
ISBN: 3-87959-539-9 Pb.
©1997 Bonn Aktuell im Verlag moderne industrie AG, München und Landsberg am Lech
„Schlichten statt streiken“ stellt in übersichtlicher Form das erstmals 1937 zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern in der Schweiz abgeschlossene so genannte Friedensabkommen vor. Es ist seit mehr als 70 Jahren gültig, sorgt für einen fairen Interessenausgleich zwischen den betroffenen Sozialpartnern und ermöglicht den Tarifparteien, ihre Tarifverhandlungen praktisch ohne Arbeitskämpfe zu führen. Ein dreistufiges Schlichtungssystem schließt Streik und Aussperrung nahezu aus.
Gewerkschaften in anderen Ländern, so etwa die englische Elektrikergewerkschaft, haben dieses Modell übernommen und haben gute Erfahrungen damit gemacht. Gerade in einer Zeit, in der die deutsche Wirtschaft mit unübersehbaren Problemen zu kämpfen hat, bietet sich das Schweizer Friedensabkommen als ein über sieben Jahrzehnte in der Praxis erprobtes und für alle Seiten zufrieden stellendes Modell an, um einen von ideologischen Verkrustungen befreiten, partnerschaftlichen Interessenausgleich zwischen Arbeitgebern und Gewerkschaften zu schaffen und zur Erholung des Standorts Deutschland beizutragen.
Experten aus Wirtschaft, Gewerkschaft, Politik und Wissenschaft diskutieren Vor- und Nachteile des Modells, um einen bislang nur unzureichend genutzten Weg der Tarifpolitik ausführlich darzustellen und seine Umsetzungschancen aufzuzeigen.